Luxemburg

Die wechselvolle Geschichte der Stadt begann im 10. Jahrhundert mit einer Burg.
Die Natur hatte die Voraussetzungen geschaffen:
Steil aufragende Felsterrassen, die sich gut verteidigen ließen.
Seit damals wucherten die Festungsanlagen - ein Vorgang,
der bis ins 19. Jahrhundert dauern sollte. Obwohl die meisten der Wallanlagen,
die einst die Stadt einschnürten, heute verschwunden sind,
prägen die Reste der Festung noch heute ihren Charakter.

Die Festungsbauten waren ein Gemeinschaftswerk europäischer Festungsingenieure.
Nach der Eroberung durch die Burgunder im Mittelalter bauten die Spanier die Festung aus,
dann die Franzosen. Ihnen folgten die Österreicher, wieder die Franzosen, schließlich die Preußen.
Weil die Stadt an einer strategisch wichtigen Position in Europa lag,
war sie stets Zankapfel der Mächtigen in Europa.

Mit der Wiedererlangung der Souveränität des kleinen Landes 1867
verschwanden die meisten Festungsanlagen.
Die Luxemburger zerstörten sie bewusst - so schützten sie sich vor weiteren
Begehrlichkeiten europäischer Großmächte.

1993 wurden die verbliebenen Festungsteile und auch Teile der Altstadt
in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Dieses historische Ensemble ist
das Ergebnis eines Kreislaufs von Zerstörung und Wiederaufbau. Luxemburg, das Kernland
des vereinten Europas,verdankt seine Identität diesem kriegerischen Bauwerk,
entstanden aus dem Gezänk von Potentaten.

Kulturdenkmal: Altstadtviertel und Festungen von Luxemburg

Unesco-Ernennung: 1994

963
auf dem Bockfelsen Bau der Burg von Siegfried I.

14. Jh.
Bau der Wenzelsmauer

1443
Einnahme durch die Burgunder

17. Jh.
Einnahme durch Truppen Ludwigs XIV. und Festungsausbau

1726-40
unter österreichischer Herrschaft Anlage der Kasematten

1794/95
Belagerung und Annexion durch das revolutionäre Frankreich

1839
Unabhängigkeit

1867-83
Entfestung

seit 1933
Besucherzugang zu den Petruß- Kasematten



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